Anzahl der Beiträge : 342 Anmeldedatum : 18.05.15 Alter : 30 Ort : Saarland
Thema: Muschel's Fantasygeschichten Mo Mai 18, 2015 3:56 pm
Hallo liebe Mitkatzen,
ich dachte mal, ich stelle meine allererste Kurzgeschichte online. Im offiziellen WaCa - Forum ist sie zwar schon online, aber ich würde mich freuen, wenn ich auch hier ein paar Kommentare bzw. hilfreiche Kritik bekomme.
Der Spiegelsaal:
Ich schloss langsam die Augen. Als ich sie wieder aufschlug, fand ich mich in einem großen, leeren Saal wieder. Ein großer Spiegel erstreckte sich über eine komplette Wand. Vor diesem Spiegel stand ein pompöser, schwarzer Flügel. Sein Flügel. Ein großes Stundenglas befand sich darauf. In stetigem Tempo rieselten anstatt Sand, feine Rubine hindurch. Ich strich sanft mit den Fingern darüber und setzte mich auf den Klavierhocker. Dann spielte ich die altvertraute Melodie, die mich mein geliebter Großvater lehrte. Ich schien ihn beinahe zu spüren, wie er neben mir saß und sachte meine Hände über die Tasten führte. Als ich anfing zu der allerliebsten Melodie zu singen, blickte ich in den Spiegel und sah, wie mein Großvater darin erschien. Ich schloss die Augen und sang weiter. Nun hörte ich, wie er ein Duett mit mir sang. Ich öffnete die Augen und er blickte mich liebevoll an. Er nahm das große Stundenglas und ließ es auf dem Boden in 1000 Scherben zerschellen. Die Rubine glitten wie in Zeitlupe in alle Richtungen davon. Ich spielte wie in Trance weiter auf seinem Klavier. Plötzlich spürte ich, wie sich zwei Hände auf meine Schultern legten. Ich wollte, dass er mich nie wieder loslässt. Wollte ihn noch ein letztes Mal berühren. Doch langsam entglitt mir seine allmählich verblassende Hand, bis er ganz verschwand. Mir rannen die Tränen über meine Wangen, als mir schmerzlich bewusst wurde, dass ich ihn für immer verlor. Aber meine Erinnerung an ihn wird niemals verblassen, bis ich für immer verschwinde.
So, hier kommt jetzt eine längere Geschichte... Seid nicht zu streng mit mir, ich bin noch eine komplette Anfängerin^^
Hierarchie:
- Elektra: 21 Jahre alt, groß, schlank, feuerrotes Haar, grüne Augen - Linda: 45 Jahre alt, Mutter von Elektra, klein, pummelig, blondes Haar, braune Augen - James: 46 Jahre alt, Vater von Elektra, ziemlich klein, dünn, blaue Augen, braunes und etwas dünnes Haar - Gabriel: 46 Jahre alt, leiblicher Vater von Elektra, groß, schlank, muskulös, grüne Augen, hellbraunes Haar - Poseidon:Lieblingsgestalt: groß, starker, muskulöser Körper, leuchtend grüne Augen, haselnussbraunes Haar
Prolog:
Zitternd stand ich da und hielt die Kette in meinen Händen. Sie hat mein ganzes Leben verändert. Noch vor einigen Tagen war ich ein ganz normales Mädchen. Dachte ich jedenfalls. Außerdem dachte ich, dass es sowas wie Magie und Fantasiewesen nicht gibt. Ich hatte keine Ahnung, wie blind ich durch dieses Leben gegangen bin. Ich heiße Elektra, 21 Jahre alt. Dies ist meine Geschichte.
Kapitel 1:
Mein Leben war eigentlich ganz normal und ich war am liebsten alleine. Mit anderen Menschen wollte ich nichts zu tun haben. Der kleine Fluss, der mitten durch den Wald führte, war meine liebste Gesellschaft. Als ich mal wieder gedankenversunken im hohen Gras saß und auf die Wasseroberfläche starrte, bemerkte ich ein seltsames Glitzern im Wasser. Ich sah genauer hin und entdeckte eine Kette, die zwischen 2 Steinen feststeckte. Im Fluss ragten ein paar Steine auf, über die man balancieren konnte, wenn man einigermaßen geschickt war. Ich tastete mich vorsichtig zu der Stelle hin und fischte die Kette aus dem Wasser. Es war eine Silberkette mit einem großen silbernen Anhänger in Form eines Sterns, in dessen Mitte ein kleiner Monstein saß. Ich fand diese Kette faszinierend und legte sie mir um den Hals. Sie hatte irgendwie etwas magisches an sich. Als ich noch eine Weile im weichen grünen Gras vor mich hindöste, hörte ich ein leises Knacken bei einem nahegelegenem Busch. Ich schreckte hoch und blickte hinüber. Die Vögel, die die ganze Zeit gezwitschert hatten, verstummten plötzlich. Einen Herzschlag lang meinte ich, dass mich ein Paar grüne Augen beobachteten."Oh Mann, jetzt wirst du auch noch paranoid.", murmelte ich zu mir selbst. Langsam versank die Sonne zwischen den laubbewachsenen Bäumen. Die Vögel zwitscherten wieder als wenn nichts gewesen wäre und der Wind pfiff mir um die Ohren. Nun beschloss ich, nach Hause zu gehen. Als auf meinem Weg die Bäume dichter wurden und ein harter, mit Fichtennadeln besetzter Boden den Laubboden ablöste, war mir leicht mulmig zumute. Es wurde zunehmend dunkler und ich beschleunigte meine Schritte. Ich stellte mir vor, dass mich das Paar grüne Augen immer noch verfolgten. Wurde ich jetzt wirklich paranoid? Immer wieder blickte ich über die Schulter zurück. Ich war leicht außer Atem als ich endlich den Wald hinter mir ließ. Jetzt waren die Bäume nicht mehr so dicht und ich stand auf einer mir bekannten Lichtung. Über mir leuchteten bereits die Sterne und der Vollmond. Ein paar Schritte entfernt sah ich einen großen See. Wie in Trance schlurfte ich dahin. Das Wasser zog mich förmlich an. Ich blickte auf die kristallklare Wasseroberfläche. Auf einmal spürte ich das Bedürfnis, ins Wasser zu steigen. Normalerweise zog ich immer meine Klamotten aus, bevor ich ins Wasser steige, aber diesmal kümmerte es mich nicht im geringsten. Ich blieb einen Moment lang so stehen, schloss die Augen und lauschte das Zirpen der Grillen. Der Wind liebkoste ganz zart meinen Körper und strich sanft durch mein rotes Haar. Ich setzte mich an den Rand des Sees und ließ mich in das überraschend warme Wasser hineingleiten. Wie tief der See wohl war? Jedenfalls tiefer als meine 1,73 Meter, denn ich konnte nicht stehen. Ich fühlte mich so wohl wie seit Jahren nicht mehr. Ich ließ mich einfach treiben. Diesen Augenblick genoss ich sehr und schloss die Augen. Auf einmal kam ein heftiger Windstoß auf und ließ den See aufrauhen. Es entstanden Wellen und wogen mich hin und her. Sie trugen mich bis zur Mitte des großen Sees. Die Wellen umschlossen mich, als würde ich ein Kleid tragen. Gerade wollte ich untertauchen, um auszukundschaften wie tief der See war, da hörte ich aus der Ferne, wie es Mitternacht läutete. "Oje, so spät schon!", flüsterte ich zu mir selbst. Ich schwamm elegant ans Ufer und zog mich aus dem Wasser. Meine Eltern wollen bestimmt wissen, was ich getrieben habe, wenn sie mich so klatschnass sehen würden, dachte ich. Bevor ich mir weiter Gedanken darüber machen konnte, joggte ich schon los. Es war nicht mehr weit bis nach Hause, denn allmählich kamen die ersten Häuser in Sicht. Schließlich stand ich auch schon vor meinem Haus. Ich hatte keine Lust, die Vordertür zu nehmen, also schloss ich das Gartentor auf und schlüpfte hindurch. Meine Eltern und ich hatten einen hübschen großen Garten mit vielen Blumen und einem großen Brunnen angelegt. Mitten im Garten prangte eine riesige, uralte Eiche. An einem dicken Ast hatte ich eine Gartenschaukel befestigt. Dort saß ich immer, wenn ich viel nachdenken musste. Ich setzte mich nieder und ließ die Füße baumeln. Dachte nach. Über die grünen Augen, die mich scheinbar verfolgten. Über diese seltsame Kette. Über den plötzlichen Drang, in den See zu steigen (Was ich normalerweise nie getan hätte, ohne zu wissen, wie tief dieser war). Aber es fühlte sich irgendwie richtig an. Ich beschloss, mir heute Abend nicht mehr länger den Kopf über sowas zu zerbrechen. Ich stand auf und ging ins Haus. Zum Glück schliefen meine Eltern schon. Mittlerweile bin ich alt genug, dass sie nicht mehr auf mich warten müssen. Mein Ziel war das Badezimmer. Ich zog die Schuhe aus und begann, mir die Zähne zu putzen. Als ich endlich fertig war und herauskam, war ich auf einmal so unendlich müde. Ich schleppte mich in mein Schlafzimmer und ließ mich in mein weiches, kuscheliges Himmelbett fallen. Ich sah gerade noch so mit fast geschlossenen Augen, dass mich durch mein Schlafzimmerfenster wieder diese grünen Augen anstarrten. Unmöglich! Mein Schlafzimmer liegt im dritten Stock! Aber ich hatte keine Zeit mehr, darüber nachzudenken, denn mir fielen die Augen zu und ich sank in einen tiefen Schlaf
Kapitel 2:
Ich träumte, wie mich diese grünen Augen verfolgen würden. Und das alles nur wegen dieser blöden Kette. Egal wie schnell ich rannte, ich kam einfach nicht mehr von diesen Augen weg und es kam mir so vor, als würde ich auf einer Stelle laufen. Als ich beim Laufen auch noch hinfiel, schreckte ich aus dem Schlaf hoch. Ich schaute mich hektisch in meinem Schlafzimmer um und als ich gesehen habe, dass da nichts ist, was mich auch nur im Entferntesten beunruhigen könnte, ließ ich mich wieder in mein kuschelig weiches Kissen fallen. Zum Glück war heute Samstag und außerdem mein einundzwanzigster Geburtstag; das heißt, ich muss nicht arbeiten. Ich schaute auf meinen Wecker. Es war erst 7 Uhr. Da ich genau wusste, dass ich nicht wieder einschlafen würde, beschloss ich, aufzustehen, mich fertig zu machen und einen Spaziergang zu meinem Lieblingsplatz zu machen. Aber im Moment fühlte ich mich selbst dort nicht mehr sicher. Trotzdem wollte ich dieser Sache auf den Grund gehen. Also zog ich meine Sportklamotten an, ging ins Bad und machte mich fertig. Zum Glück schliefen meine Eltern noch. Ich hörte leise das Schnarchen meines Vaters im Zimmer nebenan. Ich schlich mich still und heimlich aus dem Haus, da ich die beiden nicht wecken wollte. Also joggte ich erstmal meine 10 Kilometer um den Wald und kam zum Schluss wieder zu meinem Fluss. Außer Atem und schweißnass ließ ich mich ins Gras plumpsen, schloss erschöpft die Augen und lauschte dem stetigen Rauschen des Flusses. Ich konzentrierte mich auf dieses eintönige Geräusch und blendete das Zwitschern der Vögel aus. Ich wollte testen, ob es tatsächlich stimmt, dass man bei steten, eintönigen Geräuschen ziemlich leicht in Trance fallen kann... Es heißt, dass man dann Dinge im Unterbewusstsein "sehen" kann, obwohl man die Augen geschlossen hat. Ich weiß nicht, wie lange ich so dalag, aber irgendwann schossen Bilder durch meinen Kopf. Bilder von mir als Kind, wie ich in einen Fluss sprang und davongetragen wurde und wieder zurück, ohne dass mir was passierte. Ich sah nicht älter aus als zwei oder drei Jahre. Anscheinend hatte ich eine Menge Spaß im Wasser. Meine Eltern konnten dabei nur hilflos zusehen und meine Mutter schrie den Fluss an: "Nein! Nicht mein Kind! Warum sie? Lass sie in Ruhe!" Das Bild verschwamm vor meinen Augen. Ich versuchte, die Erinnerung festzuhalten, aber sie entglitt mir immer mehr, bis sie ganz verschwand. Nach einer Weile schlich sich noch ein Bild in meinen Kopf. Diesmal war ich 15. Ich lag an demselben Ort, an dem ich mich gerade jetzt befinde. Mit geschlossenen Augen döste ich vor mich hin. Schon seltsam, sich selbst im Gras liegen zu sehen. Auf einmal sah ich eine verschwommene Gestalt, die mich beobachtete. Die dösende Elektra bemerkte sie nicht, weil sie tief und fest schlief. Das einzige, was ich erkennen konnte, waren ein perfekt trainierter Körper und diese leuchtend grünen Augen... Nein! Doch nicht etwa DIESE Augen.... Die Gestalt kam jetzt auf mein schlafendes Ich zu, setzte sich neben mich und strich mir sanft durch das Haar. Dann hauchte er mir einen Kuss auf die Lippen und flüsterte: "Dieser Fluss gehörte dir schon seit deiner Geburt. Ich werde ihn für alle Zeit für dich rauschen lassen, und auf dich warten, meine Geliebte." Und wieder löste sich das Bild in Luft auf. Nun öffnete ich die Augen und nahm wieder die Umgebung wahr: Der rauschende Fluss, das Zwitschern der Vögel, meine schweißnassen Sportklamotten und meine schmerzenden Muskeln. "Wow!" war das einzige Wort, was ich rausbrachte. Was zum Teufel war das? Ich konnte mich an meine Kindheit eigentlich gar nicht mehr erinnern, aber anscheinend war dieses Bild noch in meinem Unterbewusstsein. Und wer war dieser Typ, der mich geküsst hatte? Ich hatte sein Gesicht nicht gesehen. Und was hatten meine Eltern mit diesem Fluss zu tun? Ich brauchte dringend Antworten, also beschloss ich, nach Hause zu joggen und meine Eltern zu fragen, was es mit diesem Fluss und mit diesem Kerl auf sich hatte. Ich lief, nein rannte, ohne Umwege nach Hause. Ich hielt nicht an der Lichtung an, sondern lief direkt durch den Nadelwald hindurch. Das tat gut, den weichen Boden unter meinen schmerzenden Füßen zu spüren. Es dauerte nicht lange, da sah man schon die ersten Häuser. Ich beschleunigte immer mehr und wie der Blitz sprintete ich zu meinem Haus. In spähte durch das Küchenfenster und bemerkte, dass dort Licht brannte, also mussten meine Eltern mittlerweile wach sein. Ich benutzte wie immer die Hintertür, zog im Flur meine Sportschuhe aus und kickte sie in die Ecke. Barfuß, erschöpft und immer noch schweißnass ging ich in die Küche um mir was zu trinken zu holen. Da standen auch schon meine Eltern. "Hallo Liebes!", begrüßte mich meine Mutter. "Hallo Mum", antwortete ich. "Alles Gute zum Geburtstag." sagte mein Vater. Sie umarmten mich beide und ich sagte aus Spaß: "Nicht allzu nah, ich kam grad vom Joggen und rieche nicht grad nach Rosen." Das brachte die beiden zum Lachen und sie überreichten mir eine riesige Buttercremetorte mit lauter Kerzen (21 wie ich zählte) Und einer riesigen 21 in der Mitte aus Zuckerguss. "Wow, vielen Dank! Buttercremetorte ist meine Lieblingstorte.", sagte ich freudig. Ich stellte sie auf dem Tisch ab und pustete mit einem Mal die Kerzen aus. Ich wollte meinen Eltern unbedingt so viele Fragen stellen, aber welcher Zeitpunkt ist der Richtige? Ich aß mit den beiden ein Stück Torte und wir redeten und lachten. Meine Mutter merkte sofort, wenn mit mir was nicht stimmt, oder wenn ich in Gedanken versunken bin. "Was ist denn los, Schatz? Du bist heute anders als sonst. So still." Verdammt, ich konnte ihr aber auch überhaupt nichts verheimlichen. "Mum? Dad?", fragte ich. "Ich war neulich an meinem Lieblingsort, ich meine nicht die Lichtung mit dem See, sondern ich habe vor ein paar Jahren im Wald ein nettes Fleckchen gefunden, wo ein Fluss mittendurchfließt. Da hab ich was seltsames gesehen." Meine Eltern waren auf einmal kreidebleich und wie versteinert. Sie sahen sich ängstlich an. Mein Vater erlangte als erstes wieder die Fassung. "Fräulein, an diesen Ort wirst du niemals wieder gehen. Hast du mich verstanden?" Jetzt war ich diejenige, die fassungslos war. Ich starrte ihn nur an. "Hast du mich verstanden?!", donnerte er plötzlich. "Ja, ich habe verstanden", murmelte ich kleinlaut. Ich war richtig entsetzt. Noch nie hatte mich mein Vater so angeschrien. "Aber warum seid ihr auf einmal so böse? Es war doch nichts schlimmes passiert. Ich erzähle euch mal, was ich gesehen habe: Ich hatte mich selbst als kleines Kind beobachtet, wie ich in dem Fluss hin und hergetragen wurde. Mum, warum hast du den Fluss angeschrien, er solle mich in Ruhe lassen? Was verheimlicht ihr mir?" Meine Stimme wurde immer lauter. Meine Eltern bemerkten, dass ich die Kette mit dem Stein um den Hals trug, die ich gestern im Fluss gefunden hatte. "Nein!", keuchte meine Mutter "Gib mir sofort diese Kette!" Normalerweise gehorchte ich meinen Eltern so gut wie immer, aber diesmal wurde ich aufmüpfig. Ich stand vom Küchenstuhl auf und wich langsam ein paar Schritte zurück. "Ich will erst wissen was Sache ist." Mein Vater wurde noch wütender. "Ich will kein Wort mehr darüber hören, Elektra. Und bis du aufhörst, dich so ungezogen zu verhalten, gehst du erstmal in dein Zimmer. Sofort!" Oh Mann, jetzt war aber das endgültige Machtwort gesprochen. Mir standen schon die Tränen in den Augen und ich schlurfte langsam an den beiden vorbei. "Die Kette, Elektra!" sagte meine Mutter scharf und streckte die Hand nach ihr aus. Aber ich hörte nicht auf sie und rannte die letzten Meter in mein Zimmer. Ich schloss die Tür ab und setzte mich auf mein Himmelbett. Nun konnte ich nicht mehr die Tränen zurückhalten; sie flossen mir einfach ungehindert über die Wangen. Ich war so wütend. Will mir hier jeder was verheimlichen? Meine Mutter klopfte keine Minute später an die Tür. "Kann ich mit dir reden, Liebes?" "Lass mich in Ruhe!" schrie ich die Tür an. "Dein Vater will dich doch nur beschützen. Bitte. Lass mich rein.", flehte sie. "Ich will jetzt nicht mit dir reden. Verschwinde." sagte ich tonlos. Ich hatte keine Kraft mehr. Ich ließ mich in mein Kissen fallen und wartete, bis meine Mutter wegging. Ich hörte noch ein paarmal ein leises Klopfen an der Tür, aber ich reagierte nicht darauf. Ich schaute auf die Uhr und stellte mit Schrecken fest, dass es schon Nachmittag war. Als ich mir sicher war, dass meine Eltern zum Einkaufen fuhren, verstaute ich die Kette schnell unter meinem Kopfkissen, huschte schnell aus dem Zimmer und ab ins Bad. Ich musste dringend duschen. Die stinkigen Sportklamotten, die ich noch anhatte, flogen in den Wäschekorb, dann stellte ich mich unter die Dusche und drehte das Wasser auf. Es tat richtig gut, das warme Wasser zu spüren, wie es meinen Körper herunterrann. Das beruhigte mich sehr. Ich weiß nicht, wie lange ich einfach nur dastand und das Wasser auf mich herabregnen ließ, aber ich hörte, wie ein Auto die Einfahrt reinfuhr. Verdammt, das mussten meine Eltern sein. Schnell wusch ich mich noch und drehte dann das Wasser ab. Ich hatte keine Lust auf ein Gespräch mit meinen Eltern, also beeilte ich mich mit dem Fertigmachen. Ich fönte mir noch nicht einmal die Haare, sondern lief schnell in mein Zimmer und schloss wieder die Tür ab. Ich ließ mich wieder in mein Bett fallen und begann Pläne zu schmieden, wie ich mich nachher still und heimlich rausschleichen konnte. Aber zuerst wollte ich meditieren um den ganzen Stress zu vergessen, also beschloss ich, mich heute Nacht bei Vollmond erst wegzuschleichen.
Kapitel 3:
Ich weiß nicht, wie lange ich so in einer Position verharrte, aber als ich aus dem Fenster sah, war es schon stockdunkel und nebenan hörte ich meinen Vater schnarchen. Gottseidank schliefen die beiden. Leise nahm ich mein weißes Lieblingskleid aus dem Schrank (jep, ich bin definitiv kein Hosentyp), ein Paar weiße Ballerinas und die hübsche Kette, die ich gefunden habe und schlich mich wieder ins Bad. Ich zog meine alten verwaschenen Sachen aus und streifte mir mein Kleid über den Kopf. Die Kette legte ich mir um den Hals und schlüpfte in meine Ballerinas. Mit der Bürste kämmte ich noch durch mein rotes Haar und betrachtete mich zuletzt im Spiegel. Immer wieder stellte ich fest, dass ich meinen Eltern nie wirklich vom Aussehen her glich. Meine Mutter hatte blondes Haar, braune Augen und war eher eine kleine, pummelige Frau. Mein Vater dagegen war relativ dünn, aber auch ziemlich klein. Er hatte blaue Augen und braunes, schon etwas dünn gewordenes Haar. Ich dagegen hatte feuerrotes, langes Haar, grüne Augen und war ziemlich schlank. Jetzt war die Stunde der Wahrheit gekommen. Ich schlich mich leise aus dem Haus und schloss die Haustür, so leise ich konnte, hinter mir zu und draußen schien in strahlendem weißen Licht der Vollmond. Ich hatte nicht ewig Zeit, deshalb machte ich mich eilig auf den Weg in Richtung Wald. Zum Glück war es kein allzu weiter Weg, denn schon nach kurzer Zeit ließ ich die letzten Häuser hinter mir und sah den riesigen Wald vor mir. Ich zögerte, denn meine Eltern hatten mir eigentlich verboten, wieder in den Wald zu gehen, aber das alles ließ mir keine Ruhe. Also lief ich in den Wald zu meiner Lieblingsstelle. Als ich am Fluss innehielt, schloss ich die Augen und lauschte den Geräuschen der Dunkelheit. Ich hörte das leise, aber stetige Rauschen des Flusses und spürte den warmen Sommerwind, der durch die Blätter der Bäume fegte und mein Haar zauste. Auf einmal hörte ich wieder ganz in meiner Nähe ein Rascheln. Ich öffnete die Augen und sah mich hastig um. Da hörte ich das Rascheln wieder in diesem einen Busch. Langsam bekam ich Angst, wenn ich bedenke, dass hier irgendwer oder irgendetwas auf mich lauerte. Bevor meine Stimme mich vor Angst verließ, rief ich mit fester Stimme: "Ich weiß, dass du da bist! Los, zeige dich!" Wieder dieses Geräusch, diesmal schien es überall zu sein. Dann hörte ich ein warmes Lachen. Plötzlich stieg aus einem der Büsche ein Mann, die Hände beschwichtigend erhoben. "Hab keine Angst, meine Liebe, ich werde dir nichts tun." Als ich ihn genauer betrachtete, erblickte ich diese leuchtenden, grünen Augen. Seine Stimme war so wunderschön, wie das reinste Wasser der Welt. Wie lange ich ihn mit offenem Mund anstarrte, weiß ich nicht mehr aber ich erhielt so langsam wieder meine Fassung. "Ich weiß ja nicht, wie lange du mir schon hinterherspionierst, aber das ist NICHT lustig, verstanden?! Wer bist du überhaupt?" "Müsstest du das nicht selbst wissen, meine Geliebte?", antwortete er ruhig. "Stopp, stopp, stopp. Nur mal im Voraus: Ich bin nicht deine Geliebte. Und nein, ich weiß wirklich nicht, wer oder was du bist, sonst würde ich wohl kaum fragen. Also, raus damit." Seine Augen blitzen amüsiert und über seine Lippen huschte ein bezauberndes Lächeln. Er verbeugte sich tief. "Wenn ich mich vorstellen darf: Mein Name ist William Clearwater. Ich kenne dich schon dein ganzes Leben lang. Aus der Ferne habe ich dich immer beobachtet und dich schon als Kleinkind vor Gefahren beschützt." Eine ganze Weile konnte ich ihn nur anstarren und brachte kein Wort heraus. Endlich schien ich meine Stimme wieder gefunden zu haben. "Welches Spiel treibst du? Das ist doch völlig absurd. Du siehst so aus, als wärst du in meinem Alter. Also unmöglich. Tust du das alles, um Mädchen zu beeindrucken? Da bist du bei mir an der falschen Adresse, klar soweit?" Dann drehte ich mich auf dem Absatz um und rannte durch den Wald zur Lichtung mit dem See. Als ich dort ankam, war er schon vor mir dort. Er ging auf mich zu. "Wie hast du das gemacht?" keuchte ich überrascht. "Elektra, ich muss dir etwas sagen..." begann er, aber ich drehte mich wieder um und machte mich wieder auf den Weg nach Hause. "Oder willst du nicht wissen, warum Wasser dich so scheinbar magisch anzieht? Ich weiß, du hast eine Menge Fragen!" rief er mir hinterher. Verdammt! Wie versteinert blieb ich stehen. Ja, ich suchte eine Menge Antworten. Seufzend drehte ich mich wieder zu ihm um und ging langsam wieder auf die Lichtung. Der Mond ließ meine blasse Haut weiß leuchten. Er stand immer noch unverändert da. Ich ging auf ihn zu. Was hatte ich schon zu verlieren? "In der Tat, ich habe viele Fragen. Mein Leben ist so kompliziert geworden, und dann noch diese Kette, die ich um den Hals trage." Er starrte auf meine Kette und fragte: "Wo hast du die gefunden?" Er blickte mir jetzt direkt in die Augen. "Najaaa... Ich habe sie im Fluss gefunden. Sie steckte zwischen zwei Steinen fest. Es war nicht leicht, sie da herauszubekommen... Warum fragst du?" Ich kaute mir verlegen auf der Unterlippe herum. "Ich muss dir wirklich etwas sagen...", begann er wieder, "und es wird nicht leicht für dich werden. Ersteinmal werde ich dir erklären, warum du dich so vom Fluss und von diesem See angezogen fühlst. Ist es nicht so?" Mist, jetzt dachte ich einmal nicht an diesen Drang, in den See zu steigen, aber das Gefühl überkam mich jetzt mit voller Wucht. Er schien zu bemerken, dass ich langsam nervös wurde und er redete weiter: "Dein Drang kommt daher, dass du wirklich ins Wasser gehörst. Also wirklich tief INS Wasser... "Wow, wow, was meinst du damit?", unterbrach ich ihn. "Das findest du später noch heraus.", antwortete er. Ich holte tief Luft und fragte: "Meine Eltern benahmen sich heute sehr merkwürdig, sie sagten, dass ich niemals wieder zu diesem Ort gehen solle. Und dann wollten sie mir diese Kette abnehmen, die ich gefunden habe. Was soll das alles?" Er dachte eine Weile nach und sagte schließlich: "Diese Leute wollten, dass du diesem Ort fernbleibst, damit ich dich nicht hole. Sie wollten dich sozusagen vor mir beschützen. Dein Vater, der dich ein Leben lang großgezogen hat,ist in Wirklichkeit gar nicht dein Vater..." Wow, das war für mich wie ein Schlag ins Gesicht. Meine Welt brach in diesem Moment über mir zusammen. Der Mann, von dem ich glaubte, dass er mein leiblicher Vater ist, ist in Wirklichkeit gar nicht mein Vater. Ich konnte es nicht glauben. Ich kam mir so verraten und hilflos vor. Wem konnte ich überhaupt noch vertrauen? "Wer ist es dann?", fragte ich nun mit zitternder Stimme. Ich bemerkte, wie mir eine Träne über die Wange rann und er wischte sie behutsam von meinem Gesicht. "Dein Vater ist ein sogenannter Wassermann, der im Meer lebt. Deine Mutter Linda war vorher mit ihm zusammen, aber Sterbliche und Wassermenschen dürfen nicht zusammensein, so sagt es das Gesetz. Die beiden sind zusammen erwischt worden, als sie mit dir am Fluss waren und du hineingefallen bist. Und an dieser Stelle muss ich dir ein Geständnis machen: Mein Name ist nicht William Clearwater, sondern Poseidon, Gott des Meeres." Er verbeugte sich noch einmal vor mir. Mir wurde ganz schwindelig als all diese Nachrichten auf mich einprasselten. Das war zu viel für mich. Ich sank in das weiche Gras, hielt die Hände vor mein Gesicht und begann zu schluchzen. Dann versuchte mich wieder zu beruhigen. Eine Weile saß ich so da und er ließ sich neben mir nieder und strich mir durchs Haar. Das hatte eine sehr beruhigende Wirkung. Als ich die Hände von meinem Gesicht nahm, war dieses tränenüberströmt. Als ich wieder sprechen konnte, sagte ich zu ihm: "Ich kann das alles nicht glauben. Warum muss mir sowas passieren? Mein Leben war langweilig und normal. Und jetzt? Jetzt erfahre ich, dass mein Vater eine... eine Kreatur ist, von der ich absolut keine Ahnung habe. Ich werde mich jetzt kneifen und dann wache ich auf. Das ist nur ein Traum. Nur ein Traum. Nur ein Traum." Ich schloss die Augen und kniff mich so fest ich konnte in den Arm. "Autsch!" Ich öffnete sie wieder und sah den seltsamen Typen immer noch vor mir. Das darf doch nicht wahr sein! Es ist KEIN Traum. Es brachte doch eh nichts. Ich musste noch einmal um Fassung ringen. "Ich weiß, es ist alles ein bisschen zu viel auf einmal für dich, das kann ich gut verstehen, aber wenn du noch irgendwelche Fragen hast, dann beantworte ich sie dir gerne. Ich weiß, dass das längst nicht alles war, was du wissen wolltest.", sagte er. Ich nickte langsam. Er kam auf mich zu und strich mir wieder durch mein Haar. Auf einmal hatte ich das Bedürfnis, mich an seiner Schulter auszuheulen, aber das ließ ich mal besser. Also ließ ich ihn einfach nur gewähren. Wir saßen lange schweigend da und schauten uns den Vollmond an. Irgendwann brach ich das Schweigen: "Was hat es eigentlich mit dieser Kette auf sich, die ich gefunden habe?" Er antwortete nicht gleich. "Diese Kette steckte zwischen 2 Steinen fest. Niemand, weder Meeresbewohner noch Sterblicher kann sie je herausholen, du aber hast es geschafft. Es liegt ein besonderer Zauber darauf. Nur meine zukünftige Braut kann diese Kette herausziehen und an sich nehmen. Du bist die Frau, die ich jahrtausende lang gesucht habe." Ich nickte nur schweigend, weil ich keine Kraft mehr hatte, auch nur irgendetwas zu sagen. Ich war so schwach, dass ich einschlief. Ich bekam gerade noch so mit, wie er mich in die Arme nahm und nach Hause trug. Dann schlief ich tief und fest und nichts konnte mehr meinen Schlaf stören.
Kapitel 4:
Ich war zwar erschöpft, trotzdem schlief ich unruhig und wälzte mich hin und her. Als ich dann eine Berührung an meiner Wange spürte, schreckte ich aus dem Schlaf hoch. Für eine Millisekunde dachte ich, dass alles nur ein Traum war, aber dann sah ich Poseidon mit besorgtem Blick an meinem Bett sitzen. Ich rieb mir den Schlaf aus den Augen, schaute auf die Uhr und bemerkte, dass es erst 6 Uhr morgens war. "Guten Morgen, meine Schöne", sagte er "hast du schlecht geträumt?" "Ja, nur ein Albtraum.", antwortete ich verschlafen. "Wie bist du denn eigentlich hier reingekommen?" Er senkte den Blick und wurde auf einmal rot. "Ich habe dir die ganze Nacht beim Schlafen zugesehen und wie du dich immer hin und hergedreht hast. Ein paarmal wollte ich dich sogar wecken weil du im Schlaf gewimmert hast." Na toll. Jetzt hatte ich auch noch jemand, der mir beim Schlafen zusieht. Großes Kino. Ich sah mich in meinem Zimmer um und auf meinem Arbeitstisch gegenüber des Bettes stand ein riesiges Silbertablett mit Frühstück: Orangen, Äpfel, gebratene Eier mit Speck und was zu trinken. Als er bemerkte, wie ich das Frühstück neugierig musterte sagte er schnell: "Das habe ich für dich gemacht. Du musst schrecklichen Hunger und Durst haben." Oja, wie recht er doch hatte. Er stand mit einer eleganten Bewegung auf und holte mir das Silbertablett. Meine Kehle war sehr trocken, ich hatte gestern Abend mal wieder vergessen, etwas zu trinken. Ich griff nach dem Kelch, in dem sich eine goldene Flüssigkeit befand, die ich nicht definieren konnte. Misstrauisch schaute ich zu Poseidon hoch und deutete auf die Flüssigkeit. "Was ist das?", fragte ich. "Das ist Nektar, probier doch mal. Er schmeckt wie ein warmer Sommerwind." Da ich zu durstig war, um weiter darüber nachzudenken, trank ich einfach einen großen Schluck davon. Er hatte nicht gelogen: Das schmeckte wie ein warmer Sommerwind am Meer und nach einem Hauch Meersalz. Es war einfach köstlich. Ich trank gierig den Rest des Nektars, was mir ein amüsiertes Grinsen einbrachte. "Komm, iss mit mir zusammen", sagte ich und schob ihm das Tablett hin. Wir teilten uns die Eier mit Speck und schließlich suchte ich mir einen Apfel aus. Es tat gut, mal ausgiebig zu frühstücken, was ich sonst nie tat, erst recht nicht, wenn ich arbeiten musste. Aber da war noch eine Sache, die mich brennend interessierte. Ich dachte darüber nach, wie ich am besten meine Frage formulieren soll. Anscheinend bemerkte Poseidon meine Grübelei und fragte mich: "Stimmt was nicht?" Ich schwieg noch eine Weile und fragte dann: "Wenn es verboten ist, dass ein Meeresbewohner und eine Sterbliche zusammen sind, was ist dann mit deren Kindern?" Anscheinend war ihm diese Frage unangenehm, denn er rutschte auf meiner Bettkante hin und her. "Es fällt mir nicht leicht, das zu sagen, aber sie wurden alle getötet. Es gab einen fürchterlichen Krieg zwischen den Menschen und den Meeresbewohnern, eben wegen diesen Kindern. Da sie zur Hälfte Mensch und zur Hälfte Meeresbewohner sind, können sie sowohl an Land als auch im Wasser leben. Als das Gesetz geändert wurde, mussten die Eltern entscheiden, bei wem die Kinder bleiben werden. Und da die Meeresbewohner sofort Anspruch erhoben, kam es zum Streit und die Lage spitzte sich zu und schließlich kam es zum Krieg. Beide Seiten hatten eine Menge Kämpfer verloren, alles schien aussichtslos. Die Kinder mussten getötet werden, eines nach dem anderen, bis wieder Frieden einkehrte..." Nach einer gefühlten Ewigkeit schwieg er. DAS musste ich jetzt erstmal verdauen. Ich müsste dann eigentlich tot sein. Meine Gedanken überschlugen sich fast. Als ich endlich die passenden Worte fand, fragte ich: "Warum habe ich dann überlebt? Und wer tötete diese Kinder?" Er seufzte tief als er antwortete: "Das war ich. Ich hab diese Kinder umgebracht und du solltest mit 3 Jahren auch sterben." Jetzt verstand ich überhaupt nichts mehr. Er hatte doch schon eine Millionen Möglichkeiten gehabt, mich umzubringen. Ich rückte von ihm weg, so weit wie es mein großes Bett erlaubte. "Und warum hast du mich nicht umgebracht?" fragte ich tonlos. "Kannst du dich noch daran erinnern als du mit deinen Eltern am Fluss warst und reingefallen bist?" fragte er mich eindringlich. Ich dachte wieder an das Bild in meinem Kopf, als ich als kleines Kind im Fluss umhergetrieben bin. Und an meine schreiende Mutter. "Ja, ich erinnere mich, aber nur ganz grob, ich erkenne den Zusammenhang nicht." Er erzählte weiter: "Ich spürte sofort, dass da noch ein Halbwesen ist, sobald du die Wasseroberfläche berührt hast. Als deine Eltern dich aus dem Fluss retteten, wartete ich im Wasser und ließ eine große Welle erscheinen, die dich wieder in den Fluss zog, aber du hattest einfach keine Angst. Ich wollte dich töten, aber als deine grünen Augen in die meine blickten und du mich angelächelt hast, brachte ich es einfach nicht übers Herz, dich umzubringen und habe mich sofort verliebt. Seitdem beobachte ich dich jeden Tag und wache still über dich." Das war wirklich zu viel für mich und beängstigend noch dazu. Ich stand auf und starrte auf die Uhr. Verdammt, es war mittlerweile halb 10 und meine Eltern würden jeden Moment aufstehen. "Du musst jetzt verschwinden", sagte ich nur. Als er sich nicht rührte, wurde ich langsam wütend. "Geh weg und lass mich jetzt einfach in Ruhe!" Seufzend schwang er sich aus dem Bett und öffnete das Fenster. "Wie du wünschst, Liebste. Ich gebe dir alle Zeit der Welt um über alles in Ruhe nachzudenken." Dann schwang er sich aus dem Fenster und war verschwunden. Schnell hastete ich zum Fenster und schaute in die Tiefe. Immer noch beunruhigend, wie er einfach so leichtfüßig aus dem dritten Stock sprang. Meine Emotionen waren das reinste Chaos. Ich fühlte Angst, weil ich eigentlich sterben sollte, Wut, weil Poseidon mir nichts, absolut nichts schon früher gesagt hatte und Enttäuschung meinen Eltern gegenüber, weil sie mir alles verheimlicht haben und immer noch auf heile Welt machten. Und da war noch etwas: Diese Zuneigung, die ich für ihn empfand, aus welchem Grund auch immer. Was soll das? Zuneigung für jemanden, der mich töten wollte? Halloooooo! Meine Gefühle spielten komplett verrückt. Aber jetzt beschloss ich erst einmal, mich für die Arbeit fertig zu machen. Wie ich es hasste, sonntags arbeiten zu müssen. Nach einer Stunde war ich endlich fertig. Als ich gerade die Badezimmertür aufmachte, stand auch schon meine Mutter vor der Tür. Na toll, auch das noch. Sie sah mich mit ernstem Blick an und ich sagte: "Morgen, Mum." "Guten Morgen, mein Schatz. Bist du endlich zur Vernunft gekommen?" fragte sie. Das heißt, dass sie zum Glück nicht mitbekommen hatte, dass Poseidon die ganze Nacht bei mir war. "Ja ja, bin ich" sagte ich "ich muss jetzt aber los zur Arbeit." Meine Mutter seufzte. "Schon wieder sonntags?" "Ja, schon wieder, Mum. Es gibt Leute, die härter für ihr Geld arbeiten müssen als andere." Mit diesen Worten stapfte ich wieder in mein Zimmer, schnappte mir meine Schürze und machte mich auf den Weg zur Arbeit, die zum Glück nur eine Straße weiter ist. Ich stellte mir vor, dass ich immer wieder beobachtet werde und mir war deswegen auch etwas mulmig zumute. Ich beschleunigte meine Schritte als ich endlich vor der Bäckerei stand, in der ich arbeitete. Als ich eintrat, war eine Menge los und meine Kollegin Sandrina sagte: "Hi, gut, dass du früher kommst als sonst, ich brauche dringend Hilfe beim Bedienen.". Ich freute mich, dass ich mit ihr arbeitete, sie war meine Lieblingskollegin. "Klar, mach ich" antwortete ich und rannte in den Personalraum, wo ich mir schnell die Hände wusch und die Schürze überzog. Als ich hinter die Theke trat, bediente ich die nächste Kundin und arbeitete sozusagen im Akkord, bis jeder Kunde zufrieden aus dem Laden trat. "Puh, das war aber anstrengend, gleich zu Arbeitsbeginn", sagte ich zu meiner Kollegin. "Ja, ich hasse es, sonntags zu arbeiten. Da rennen die Leute die Bude ein.Und das Café ist auch noch voll." antwortete sie. "Ich mache dann mal das Geschirr" seufzte ich und ging schnellen Schrittes zum Geschirrständer. Oh mann, da war aber eine Menge Geschirr. Ich fuhr den Wagen in die Küche und fing an, die Spülmaschine einzuräumen. Als ich damit fertig war, schaltete ich sie an und fuhr währenddessen den Wagen wieder an seinen Platz. Als ich grade wieder in der Küche verschwinden wollte, rief jemand meinen Namen. Ich drehte mich um und dachte, es sei ein Kunde, aber irgendwie überraschte es mich nicht, als ich Poseidon an einem der Tische sitzen sah. Er hatte lässig die Beine überschlagen und musterte mich mit amüsiertem Blick. "Das ist aber keine Kleidung für die Braut eines Gottes." sagte er mit einem Grinsen im Gesicht. "Ich muss das tragen, das ist schließlich meine Arbeitskleidung." antwortete ich mit erhobenem Kinn. "Komm mit mir, ich möchte dir etwas zeigen." flüsterte er geheimnisvoll. "Was denkst du dir eigentlich? Es gibt Leute, die müssen ARBEITEN. Ich kann hier nicht einfach so weg, vor allem sonntags; hast du dich mal umgeschaut?", fragte ich und machte eine Geste, die den ganzen Raum umfasste. "Ich muss jetzt wirklich weitermachen, sonst bekomme ich noch Ärger.", sagte ich noch und verschwand dann schnellen Schrittes in der Küche. Sandrina kam in die Küche und fragte amüsiert: "Warst du verschollen? Ich habe gesehen, wie du mit nem Typ geredet hast. Der sieht aber heiß aus! Kennst du den?" "Ja vom Sehen her kenne ich ihn." sagte ich nur. Anscheinend war sie enttäuscht, dass ich nicht mehr zu diesem Thema sagen wollte. Von da an konnte ich keinen klaren Gedanken mehr fassen. Später brachte ich einem Stammkunden statt Tee Kaffee an den Tisch und dann ließ ich noch ein Backblech mit Croissants zu lange im Ofen. Oh Mann, heute war echt nicht mein Tag. Irgendwann sagte Sandrina: "Was ist denn heute nur los mit dir? Sonst machst du deine Arbeit doch immer perfekt." Ich kaute auf meiner Lippe herum und suchte nach einer Antwort. Ich seufze. "Najaaa... Es ist dieser Typ, der mir nicht mehr aus dem Kopf geht" "Das glaube ich dir. So wie der dich angeschaut hat. Der steht bestimmt total auf dich. Und der sieht sooo süß aus." sagte sie. Wenn du wüsstest, dachte ich nur. Die restlichen Stunden verliefen wieder reibungslos und endlich war es 20 Uhr, Feierabend. Sandrina und ich putzten alles blitzblank und zum Schluss zählte ich den Umsatz. Als die Arbeit endlich erledigt war und wir uns umgezogen hatten, gingen wir zur Tür hinaus und ich schloss den Laden ab. "Ein umsatzreicher Tag heute", sagte ich erschöpft. "Oja", sagte Sandrina, "Was machst du heute Abend noch so?" "Nichts besonderes mehr. Ich bin froh, wenn ich nach Hause komme und in meinem Bett liege. Und du?", sagte ich. "Auch nichts mehr" antwortete sie. Plötzlich zeigte sie in Richtung Straße. "Oh, schau mal wer da ist! Ist das nicht der süße Typ von heute Nachmittag?", kicherte sie. Ich drehte mich um und sagte: "Ja das ist er. Was macht er schon wieder hier?" "Keine Ahnung. So Elektra, ich gehe mal nach Hause. Vielleicht will er noch mit dir reden. Sie ging schon in Richtung andere Straßenseite. Erzähl mir, wie es war. Bis dann!" Sie winkte mir zu und ich winkte unbeholfen zurück. Er stand immer noch am selben Fleck, er lehnte an einer Mauer. Ich ging langsam zu ihm hin. "Was machst du denn hier?" fragte ich. "Ich habe den ganzen Nachmittag hier gestanden und auf dich gewartet." sagte er und nahm mich in die Arme. Ich wollte mich zuerst wehren, aber ich war so erschöpft, dass mir seine starken Arme gerade recht kamen. Wir standen eine ganze Weile so da, bis ein Typ auf der anderen Straßenseite schrie: "Alter, sucht euch ein Zimmer!" Ich hatte das starke Bedürfnis ihm den Mittelfinger zu zeigen, aber ich ließ es sein. "Penner", sagte ich nur. Er lachte leise und zog mich plötzlich mit sich. "Wohin gehen wir denn jetzt?" "Das wirst du schon noch sehen. Ich wollte dir doch noch was zeigen." antwortete er.
Kapitel 5:
Meine Füße brannten vor Schmerz und ich stolperte hinter ihm her. "Renn doch nicht so, meine Füße tun weh!", jammerte ich. Mit einer schnellen Bewegung hob er mich in seine Arme. "So besser, meine Schöne?", flüsterte er. Ich nickte nur unbeholfen. Einige Leute schauten schon blöd in unsere Richtung, als sie sahen, wie Poseidon mit mir in den Armen die Straße entlanglief und ich errötete vor Scham. Mittlerweile leuchteten die Straßenlaternen und ich hörte das Zirpen der Grillen. Das machte mich etwas dösig, aber ich versuchte, wach zu bleiben. Wir schlugen die Richtung zum Wald ein, der Wald, den ich so gut kannte. Zuerst kamen wir durch den Nadelwald und ich atmete den Geruch von Fichte ein, den ich so liebte. Dann wich der Nadelwald einem weichen Laubboden und zum Schluss standen wir auf der Lichtung. Vor uns erstreckte sich der See, der im Mondlicht schwarz glitzerte, es war ein wunderschöner Anblick. Poseidon ließ mich wieder sanft auf den Boden und lächelte mich an. Verwundert sagte ich: "Was wolltest du mir denn zeigen? Diesen See kenne ich doch zur Genüge, da ist doch nichts Besonderes." Ich schaute mich um, aber ich sah wirklich nichts außergewöhnliches. Poseidon deutete auf den See und fragte: "Wusstest du nicht, dass dieser See einen unterirdischen Tunnel hat, der ins Meer führt?" Mir klappte der Unterkiefer herunter; ich wusste genau, dass hier weit und breit kein Meer in der Nähe ist, zumindest keines, das auf einer Karte verzeichnet ist. Aber mittlerweile weiß man ja nie. "Nein, das wusste ich nicht, woher denn auch?", sagte ich und zuckte mit den Schultern. Er starrte auf die Wasseroberfläche und sagte, ohne den Blick abzuwenden: "Ich glaube, hier ist jemand, der dich kennenlernen möchte..." In dem Moment, als Poseidon das gesagt hatte, tauchte auch schon jemand aus dem Wasser auf und schwamm an den Rand des Sees, wo wir standen. Poseidon deutete auf den Mann und sagte: "Elektra, darf ich dir Gabriel vorstellen?" Ich stand da wie angewurzelt und starrte auf diesen Mann herab. Er hatte genau dieselben Augen wie ich, stellte ich fest. Erst als Poseidon mich sanft anstupste, kam ich mit meinen Gedanken wieder in der Realität an. "Ähm hi", sagte ich unbeholfen "Ich bin Elektra." Gabriel lächelte mich an und streckte die Hand aus, die ich schließlich nahm und schüttelte. "Ich weiß, wer du bist..." sagte er mehr zu sich selbst als zu mir. Mit einem Ruck setzte er sich an den Rand des Sees, wo Poseidon und ich mittlerweile saßen. Ich war schockiert, als ich sah, dass er eine Schwanzflosse anstatt Beine hatte! Ich konnte den Blick nicht mehr abwenden; schließlich rieb ich mir die Augen, weil ich dachte, ich hätte vielleicht Halluzinationen, aber die Flosse war immer noch da. Schließlich nahm ich all meinen Mut zusammen und fragte ihn: "Und warum willst du gerade mich kennenlernen?" Gabriel schien nicht so recht zu wissen, was er sagen sollte. Er fuhr sich durch das hellbraune Haar, genau so wie ich, wenn ich nervös war und nachdachte. Schließlich sagte er: "Ich weiß nicht, wie es dir schonend beibringen soll, also rede ich nicht lange um den heißen Brei herum: Du bist meine Tochter..." Ich dachte, ich wäre extrem geschockt, aber Poseidon hatte mir ja schon einiges erzählt (wofür ich ihm mittlerweile sehr dankbar bin). Trotzdem rasten meine Gedanken ins reinste Chaos. "Okay...", konnte ich nur sagen. Mir war das alles nicht so geheuer; nach außen hin hatte ich Nerven aus Drahtseil, aber innen sah es ganz anders aus. Ich musste wohl mit meinen Gedanken abgekommen sein, denn ich bemerkte plötzlich, wie Poseidon und Gabriel mich erwartungsvoll ansahen. Ich fragte unverblümt: "Warum kommst du erst jetzt? Hättest du dich nicht schon früher um mich kümmern können?" Langsam wurde ich wütend und zeigte mit dem Finger auf die Beiden: "Du und DU! Ihr kommt in mein Leben geplatzt, einfach so und konfrontiert mich mit Sachen, von denen ich noch nicht einmal gewusst habe, dass es sie gibt. Mein Leben war ganz normal und ich musste mich nicht mit solchen Dingen auseinandersetzen. Erst kommst du und sagst, dass ich deine Braut bin, dann offenbarst du mir, dass mein Vater eine KREATUR aus dem Meer ist. Stellt ihr beiden euch vor, dass das alles einfach wird? Was kommt als nächstes? Dass mir Kiemen wachsen? Oder Schwimmflossen?" Meine Stimme wurde mit jedem Satz immer schriller. Keiner von den beiden wusste so recht, was er sagen sollte. Poseidon legte mir die Hände auf die Schulter und sah mir tief in die Augen. "Beruhige dich doch, Liebste," sagte er. "Niemand hat gesagt, dass es einfach werden wird, ich verstehe dich vollkommen. Aber hör mir mal zu, dein Vater, der dich ein Leben lang großgezogen hat, wird immer dein Vater bleiben, egal was kommt. Verstehst du mich? Deine Eltern lieben dich über alles!" Er hauchte mir einen Kuss auf die Lippen und als ich wusste, dass ich mich wieder beruhigt hatte, wandte ich mich an Gabriel: "Es tut mir so leid, dass ich überreagiert habe, ich wollte dich nicht beleidigen..." Gabriel hatte dem Ganzen bisher nur still zugeschaut. Endlich sagte er: "Elektra, auch ich verstehe, dass es nicht einfach für dich ist, aber wenn du mit mir und diesem Leben nichts zu tun haben willst, dann werde ich wieder verschwinden und nie wieder dein Leben stören..." Er schien wirklich bedrückt zu sein, aber im Prinzip konnte er ja nichts dafür, dass er mich nicht sehen, geschweige denn zu sich holen durfte. Ich konnte einem Mann, der mir nichts getan hat, einfach die kalte Schulter zeigen, das ist nicht meine Art. Also atmete ich einmal tief ein und wieder aus. Schließlich sagte ich: "Nein, gehe nicht, du kannst ja nichts dafür... Ich kann nur sagen, dass es mir unendlich leidtut, wie ich euch beide angefahren habe, normalerweise tue ich sowas nicht. Ich bin nur verwirrt und verzweifelt..." Poseidon nahm mich wieder in seine Arme und tröstete mich. "Es würde mich freuen, dich kennenzulernen. Bald." Ein strahlendes Lächeln erschien auf Gabriels Gesicht. Bald, sehr bald!", sagte er noch, dann tauchte er unter und verschwand. Poseidon und ich lagen noch lange im Gras und sagten einfach nichts, das tat gut, einfach in seinen Armen zu liegen und es entspannte mich einfach. Nach langem Schweigen sagte ich: "Ich finde es fair, ihm eine Chance zu geben, findest du nicht? Beängstigend finde ich das alles immer noch, aber wenigstens habe ich dich. Wie ist es so da unter Wasser?" Er strich mir sanft übers Haar und sagte lächelnd: "Nicht jeder hätte so reagiert wie du. So manch einer wäre bestimmt schreiend weggerannt, aber ich finde es auch gut, dass du deinem Vater eine Chance geben willst,dich kennenzulernen... Und unter Wasser ist es toll, ganz anders als in dieser Welt hier. Wenn du erst einmal in Aderca bist, wird es dir gefallen, glaub mir..." Aderca, welch ein wunderhübscher Name, aber wie soll ich dahin kommen, ich kann unter Wasser nicht atmen, dachte ich. "Mhm...", sagte ich nur noch und ließ mich wieder fallen, wobei ich wieder komplett entspannte. Mittlerweile war es stockdunkel und ich genoss, wie der kühle Wind mir angenehm ins Gesicht wehte und ich den Duft von Wiese, Blüten und Blättern einatmete. Ich blickte zu ihm auf und bemerkte, dass er mich die ganze Zeit über ansah. Natürlich errötete ich sofort und lächelte verlegen. "Elektra... Ich habe mich voll und ganz in dich verliebt...", sagte Poseidon. "Ich muss zugeben, dass ich auch Gefühle für dich entwickelt habe..." Ich konnte den Satz noch nicht einmal mehr zu Ende sprechen, da beugte er sich zu mir herab und küsste mich leidenschaftlich. Er drückte mich ganz nah an sich und ich legte meine Arme um seinen Hals und meine Hände glitten durch sein haselnussbraunes Haar. Langsam löste ich mich von ihm, sah ihm tief in die grünen Augen, die vor Verlangen funkelten und sagte zu ihm: "Ich liebe dich doch auch." Dann drückte er mich wieder an sich und seufzte: "Ich habe so lange auf dich gewartet. Niemals werde ich dich wieder gehen lassen." Ich genoss einfach diesen Augenblick mit ihm in der Nacht. Ich erhob mich langsam aus dem weichen Gras und sagte: "Lass uns nach Hause gehen, ich brauche jetzt mein warmes kuscheliges Bett, außerdem wollen dich bestimmt morgen früh meine Eltern kennenlernen." Ich spürte, wie er seine Muskeln anspannte. "Wenn du es wünschst, meine Liebe.", antwortete er. Dann machten wir uns auf den Weg zu mir nach Hause, wir gingen Hand in Hand aus dem Wald hinaus und als das Dorf in Sicht kam, hob er mich, ohne anzuhalten, hoch und trug mich den Rest des Weges. "Hey, ich kann auch alleine laufen" sagte ich amüsiert, aber er sagte nur: "Jaja", machte aber keine Anstalten, mich runterzulassen. Ich mit Schwung sprang ich von seinen Armen und rannte los. "Hey, na warte ich kriege dich" rief Poseidon lachend hinter mir her. Ich war eine sehr gute Sprinterin und er hatte keine Chance gegen mich, vorausgesetzt, er schummelte, was er im Endeffekt auch tat, als wir an dem Dorfbrunnen vorbeikamen. Er ließ das ganze Wasser aus dem Brunnen schnellen und das Wasser fing mich schließlich ein, ich spürte, wie es meinen ganzen Körper einhüllte, bis ich nicht mehr entkommen konnte und schließlich zog mich das Wasser wieder zu Poseidon zurück. "DAS war wirklich unfair", lachte ich und mit einer schnellen Bewegung griff ich nach seinem dunkelblauen Hemd und zog ihn mit in mein Gefängnis. "Jetzt ist es fair" verbesserte er mich. Nach einem Moment ließ er das Wasser wieder in den Brunnen und wir beide waren nass bis auf die Knochen. Er nahm wieder meine Hand und wir gingen das letzte Stück bis zu meinem Zuhause.
Bachblume
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Thema: Re: Muschel's Fantasygeschichten Mo Mai 18, 2015 4:30 pm
Cool habe bisher nur wenig gelesen aber das was ich gelesen habe war echt cool
Muschelblüte
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Thema: Re: Muschel's Fantasygeschichten Mo Mai 18, 2015 4:31 pm
Es freut mich, dass es dir bisher gefällt, Bachblume. Ich werde wohl demnächst mit dem 6. Kapitel anfangen.